Antoni Tàpies

Antoni Tàpies i Puig wurde am 13. Dezember 1923 in Barcelona, Katalonien, geboren. Während eines zweijährigen Sanatoriumsaufenthalts aufgrund eines akuten Herz- und Lungenleidens widmete er sich intensiv der Literatur, Philosophie und Musik. In dieser Zeit begann er auch zu zeichnen und kopierte Werke von Vincent van Gogh und Pablo Picasso. 1943 nahm er ein Jurastudium an der Universität Barcelona auf, brach dieses jedoch 1946 ab, um sich ganz der Kunst zu widmen. 1948 gründete er mit anderen jungen Künstlern und Schriftstellern die Zeitschrift "Dau al Set", die als Katalysator für die Avantgarde-Bewegung in Spanien diente. Seine erste Ausstellung hatte er 1947 beim Oktobersalon in Barcelona. Im Laufe seiner Karriere erhielt Tàpies zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter 2010 den erblichen Adelstitel Marqués de Tàpies. Er verstarb am 6. Februar 2012 in Barcelona.

Tàpies' künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer einzigartigen Verbindung traditioneller und avantgardistischer Malerei. Seine Werke zeichnen sich durch eine reiche Symbolik und den Einsatz unkonventioneller Materialien aus. In den 1950er Jahren wandte er sich dem Informel zu und integrierte in seinen Arbeiten Materialien wie Sand, Marmorstaub und Stoffe, um reliefartige Strukturen zu erzeugen. Diese Technik verlieh seinen Werken eine besondere Tiefe und Textur. Seine Inspiration bezog Tàpies aus fernöstlicher Philosophie, Religions- und Kulturgeschichte, Literatur und Musik. Sein Werk ist voller Symbolik und wird geprägt durch die verwendeten Materialien.