Biografie von Carl Walter Liner
Carl Walter Liner wurde am 17. August 1914 in St. Gallen geboren und wuchs in Appenzell auf. Er war der Sohn des bekannten Malers Carl August Liner und dessen Frau Cécile Bernet. Nach einer abgebrochenen Grafikerlehre in Aarau im Jahr 1930 bildete er sich im Atelier seines Vaters zum Maler aus. 1936/37 unternahm er Reisen nach Italien, Griechenland und Ägypten, die sein künstlerisches Schaffen beeinflussten. Von 1937 bis 1939 studierte er an der École nationale supérieure des beaux-arts und der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Othon Friesz. Dort kam er mit der französischen Moderne in Kontakt und lernte Künstler wie Georges Braque und Maurice de Vlaminck kennen. Ab 1954 lebte und arbeitete Liner abwechselnd in Appenzell, Paris und der Provence. Für sein Schaffen erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter 1983 den Prix du bimillénaire der Stadt Arles und 1984 den Kulturpreis der Stiftung Pro Innerrhoden. Carl Walter Liner verstarb am 19. April 1997 in Appenzell.
Charakteristika der Werke von Carl Walter Liner
Liners künstlerisches Werk umfasst Landschaften, Porträts und Stillleben. In den 1940er-Jahren wandte er sich vom impressionistischen Stil seines Vaters ab und entwickelte einen eigenen Ausdruck, der vom Expressionismus und der abstrakten Malerei beeinflusst war. Seine Landschaftsbilder zeigen oft die Ostschweiz und die Provence, wobei er mit kräftigen Farben und vereinfachten Formen arbeitete. Ab den 1950er-Jahren schuf er auch ungegenständliche Werke, die durch eine dynamische Komposition und eine expressive Farbgebung gekennzeichnet sind. Liners Arbeiten zeichnen sich durch eine harmonische Balance zwischen Figuration und Abstraktion aus.