Biografie von Fritz Gilsi
Fritz Gilsi (12. März 1878 – 11. Mai 1961) war ein Schweizer Grafiker und Maler, geboren in Zürich. Als Sohn des Lithografen Hans Gilsi zog er 1879 mit seiner Familie nach Paris, wo er die Zeichnungsschule von Bernard Palissy besuchte. 1895 kehrte er in die Schweiz zurück und studierte an der Kunstgewerbeschule Zürich zusammen mit Augusto Giacometti. Anschliessend setzte er seine Ausbildung an der Zeichnungsschule der Industrie- und Gewerbeschule St. Gallen fort, verliess diese jedoch vorzeitig, um in Paris als Industriezeichner für Stoffe und Tapeten zu arbeiten. Ab 1904 lebte und arbeitete Gilsi in St. Gallen, unterbrochen von Studienaufenthalten in Paris. 1922 begann er eine Lehrtätigkeit an der kunstgewerblichen Abteilung der Kunstgewerbeschule St. Gallen, die er bis 1944 ausübte. Parallel dazu war er als Zeichner politischer Karikaturen für die Schweizer Satirezeitschrift "Nebelspalter" tätig. Sein Sohn René Gilsi trat in seine künstlerischen Fussstapfen und arbeitete ebenfalls für den "Nebelspalter".
Charakteristika der Werke von Fritz Gilsi
Fritz Gilsis künstlerisches Schaffen entwickelte sich vom Impressionismus hin zu symbolistisch-dekorativen Bildformen. Seine Werke zeichnen sich durch starke Umrissbetonung und räumlich-konstruktive Kompositionen aus. Besonders bekannt sind seine etwa 80 Radierungen, die ihn über die Landesgrenzen hinaus bekannt machten. Zudem schuf er über 100 Gelegenheitsgrafiken mit symbolistischen Motiven. Seine Ölbilder, darunter viele Kinderporträts, greifen Tendenzen des Jugendstils auf. Ein bedeutendes Werk ist das Wandgemälde im Ostkorridor des Historischen und Völkerkundemuseums St. Gallen aus dem Jahr 1919.